Engagement und Selbstfürsorge. Berufsbegleitende Fortbildung für Lehrer*innen, Erzieher*innen und Sozialpädagog*innen
Wenn Du in einem sozialen Beruf tätig bist, siehst Du Dich mit wachsenden vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Die sogenannte Corona-Krise hat dies nochmal auf unerwarteter Weise verstärkt deutlich gemacht.
Der Einsatz für die Menschen, die Dir anvertraut sind, braucht Engagement und Durchhaltekraft. Wenn es Dir dabei an innerem Gleichgewicht und Selbstfürsorge fehlt, können die Bemühungen zu Stress, Erschöpfung und Burn-Out führen.
Fachwissen und Methodenkoffer sind im Alltag oft viel weniger entscheidend als persönliche Qualitäten. Studien zeigen auf, dass es gewisse Fähigkeiten sind, die dem pädagogisch tätigen Menschen ermöglichen, in der Arbeit authentisch zu sein, fördernde Beziehungen aufzubauen, neue Ansätze zu erproben und trotz vielfältigen Belastungen gesund zu bleiben. Zusammengefasst handelt es sich um fünf Bereiche:
– Präsenz
– die Fähigkeit, die eigenen Gedanken und Gefühle wahrzunehmen und zu reflektieren
– ein offenes Herz, Empathie und emotionale Intelligenz
– kommunikative Kompetenzen
– die Fertigkeit, gesunde Grenzen ziehen zu können
Bei dieser berufsbegleitenden Fortbildung geht es darum, dass Du diese Fähigkeiten durch Reflektion, Selbsterfahrung und Übungen so schulst, dass sie zunehmend Deiner beruflichen Tätigkeit zugutekommen.
Wer mich kennt, weiß, dass mir diese Qualitäten in meiner pädagogischen Arbeit schon immer am Herzen lagen. Inzwischen arbeite ich seit 40 (!) Jahren mit Gruppen und gebe gerne weiter, was ich übend und unterrichtend gelernt und verstanden habe. (Wer sich wundert über die 40 Jahre… meine erste Erfahrungen machte ich mit 17, als ich in meinem Heimatort die Verantwortung für eine Pfadfindergruppe mit 7-Jährigen übernahm.)
Außerdem bietet die gemeinsame Zeit ein guter Rahmen, um sich mit Kolleg*innen über die konkreten aktuellen beruflichen Fragestellungen und Herausforderungen auszutauschen. Ich halte es für wertvoll, von den Erfahrungen und Herangehensweisen der Anderen zu hören und sich davon anregen zu lassen.
Die persönliche Begegnung und das gemeinsame Üben an einem physischen Ort ist hierfür weiterhin am besten geeignet. Wenn das Zeitgeschehen dies verunmöglichen sollte, werden die Module, die davon betroffen sind, dahingehend überarbeitet, dass sie digital stattfinden können. Wer sich daran nicht beteiligen möchte, bekommt die anteilige Kursgebühr erstattet.
Modul 1 TERMINÄNDERUNG 2. bis 4. Oktober 2020
Themenschwerpunkt: Stress und Salutogenese
Themen: Grundlagen der Stressforschung und die Relevanz für die eigene Biographie, Salutogenese, Selbstfürsorge, Bedeutung der inneren Wahrnehmung und der Körperwahrnehmung
Weitere Termine & inhaltliche Schwerpunkte
Modul 2: Selbstbeobachtung und Reflektion – 20. bis 22. November 2020
Reflektion eigener innerer Anteile in der Rolle als Pädagog*in, Schattenarbeit, Umgang mit Gedanken, Bewertungen und Gefühlen
Modul 3: Werte und Führungsfragen – 3. bis 6. Januar 2021
Berufung oder Job, verschiedene Wertesysteme, innere Führung, Achtsamkeit und Wahrnehmung, Intuitionsschulung, Gruppendynamik, kollektive Intelligenz (Coaching Circle, Presencing, Weisheitskreis)
Modul 4: Engagement und Umgang mit Grenzen – 19. bis 21. Februar 2021
Kommunikation, Konflikte und Mobbing, Interkulturalität
Modul 5: Emotionale Intelligenz – 23. bis 25. April 2021
Herzdenken, Empathie, Mitgefühl, Projektion
Modul 6: Anspannung und Entspannung – 5. bis 8. Juli 2021
Präsenz, Stille, Naturerleben, Kreisarbeit (tiefes Zuhören und achtsames Sprechen), Anregungen und Übungen, die mit den Kindern oder Jugendlichen im Berufsalltag eingesetzt werden können
Ziele
– Klarheit und Wissen über die besprochenen Themen gewinnen
– eigene Fähigkeiten durch Selbsterfahrung, Übung und Austausch schulen und vertiefen
– die neu gewonnenen Fähigkeiten und Einsichten in der eigenen beruflichen Tätigkeit so anwenden können, dass sie einem selbst, sowie den KollegInnen und den Menschen (Kindern, Jugendlichen, Betreuten), mit denen man arbeitet, zugutekommen.
Methoden
– Impulsreferate (praxisnahe theoretische Hintergründe) und Lehrgespräche
– vielfältige Einzel- und Gruppenübungen sowie Selbstreflektion und Austausch
– Stille, Bewegung, künstlerische Elemente
– individueller Übplan und Überlegungen für die eigene Berufspraxis
Veranstaltungsort
Die Wochenendtermine (Module 1, 2, 4 und 5) finden im Teichbau des Waldorfinstituts, Annener Berg 15, 58454 Witten statt. Anfang um 18:00 Uhr am Freitag, Ende sonntags um 12:00 Uhr.
Modul 3 und 6 dauern 4 Tage und finden ebenfalls dort statt oder in einem naturnahen Seminarhaus. Dies wird in Rücksprache mit den TeilnehmerInnen beim ersten Modul entschieden und anschließend geplant. Anfang voraussichtlich (noch unter Vorbehalt!) um 10:00 und Ende am letzten Tag um 16:00.
Teilnahmegebühr
1500,- € (ohne Unterkunft und Verpflegung)
Hinweise: Eine Bildungsprämie in Höhe von 500,-€ (NRW) kann beantragt werden und wird als Zahlung angenommen. In vielen Schulen und Kindergärten gibt es außerdem ein Budget für die Fortbildung der Angestellten.
Teilnahmevoraussetzungen
Tätigkeit als Lehrer*in, Erzieher*in, Sozialarbeiter*in oder Pädagog*in.
Eine Anmeldung setzt eine Teilnahme an allen 6 Modulen voraus. (Ausnahmen bestätigen die Regel.)
Anmeldung an griet.hellinckx@re-connect.net